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Amiga Collections: Franz PD
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Franz PD Disk #200 (1992)(Rhein-Sieg-Soft).zip
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Franz PD Disk #200 (1992)(Rhein-Sieg-Soft).adf
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KurzAnleitung.txt
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1992-10-16
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11KB
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187 lines
Was kann Samplitude ?
Samplitude ist natürlich nicht das erste Sampleprogramm auf dem Amiga. Es
unterscheidet sich von den anderen Programmen durch die Möglichkeit,
verschiedene Samples mit verschiedenen Bitauflösungen bearbeiten zu
können. Dabei können bis zu 10 Projekte gleichzeitig in skalierbaren
Fenstern verwaltet werden. Dadurch vereinfacht sich die Möglichkeit,
Daten zwischen mehreren Samples auszutauschen.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich nicht nur in der Zeitachse
(horizontal) sondern auch im Amplitudenbereich (vertikal) beliebig tief
in ein Sample zu zoomen, was insbesondere bei höheren Bitauflösungen
unabdingbar wird.
Es können Mono-, Stereo- und Quadrosamples verwendet und ineinander
konvertiert werden.
Für Samples mit höherer Bitauflösung (9 bis 16 Bit) besteht die
Möglichkeit, diese durch Kaskadierung der Audiokanäle des Amiga in
theoretisch bis zu 14-Bit-Qualität wiederzugeben, tatsächlich sind wegen
Hardwaretoleranzen Audio-Ausgaben bis etwa 12 Bit realisierbar.
Besonders für Besitzer einer Maestro-Karte von Macro System ist die
Option gedacht, Daten einzulesen, die mit der zugehörigen Software
abgespeichert wurden.
Ansonsten lassen sich IFF-, MIDI- und Dump-Dateien im- und exportieren.
Pro Sample sind bis zu 3 verschiedene Ausschnitte gleichzeitig darstell-
und editierbar. In jedem Sample können 10 Bereiche (Loops) und 10
Locatorpunkte definiert und in Echtzeit abgerufen werden.
Die meisten Funktionen lassen sich in Echtzeit (also während des
Abspielens) ausführen.
Samplitude unterstützt verschiedenste Screenauflösungen (z.B. PAL, NTSC,
Interlace, ECS und A2024).
Aufgrund seiner vielfältigen Darstellungsmöglichkeiten, seiner freien
Skalierbarkeit und der Verarbeitung von verschiedenen Bitauflösungen
erreicht Samplitude beim Bildschirmaufbau nicht die Geschwindigkeit von
Programmen, die ausschließlich auf die Anzeige von 8-Bit-Samples in einem
Fenster festgelegter Größe ausgerichtet sind. Aber Sie kennen ja die
Geschwindigkeitsunterschiede zwischen einer normalen Textverarbeitung und
einem DTP-Programm...
Samplitude verfügt natürlich über einen Zwischenpuffer (Clip) mit dem
Daten aus verschiedenen Samples ausgeschnitten, kopiert und eingefügt
werden können. Der Inhalt des Clips wird ständig angezeigt.
Die Daten, die im Clip gespeichert sind, werden in eine Datei
ausgelagert. Wo diese Datei abgelegt wird (z.B. RAM-Disk, Festplatte oder
Diskette) entscheiden Sie mit einem Befehl in der Startup-Sequence. Wenn
Sie also die Clip-Daten auf der Festplatte halten, wird Ihr RAM-Speicher
wieder frei für wichtigere Daten.
Samplitude hält Samples auch im Fast-RAM des Amiga, der Chip-Speicher
wird erst dann genutzt, wenn der Fast-RAM vollständig verbraucht ist. Es
wurden weitere Strategien geschaffen, um den Bedarf an RAM-Speicher zu
senken. Dazu gehört die Möglichkeit, Projekte zeitweilig auszulagern.
Andererseits werden viele speicherintensive Operationen bei Bedarf über
temporäre Dateien abgewickelt.
Es besteht die Möglichkeit, komplette Sessions (Information über alle
Samples) zu speichern.
Über Playlisten lassen sich sequenzerähnliche Funktionen realisieren.
Da bei einem Sampleeditor relativ wenig alphanumerische Eingaben zu
tätigen sind, wurden wichtige Funktionsaufrufe (die normalerweise über
Menüs erreicht werden) auch auf Tasten gelegt. Diese Tasten werden
bereits wirksam, ohne die rechte Amiga-Taste zu drücken! Somit können Sie
mit der rechten Hand die Maus und der linken Hand die Tastatur bedienen
(natürlich auch umgekehrt). Auf diese Weise wird Ihnen das lästige
Herumfahren mit der Maus auf dem Bildschirm zwischen Menüs und Projekten
bzw. Gadgets erspart. Es gibt ein erfolgreiches Zeichenprogramm, bei dem
das ähnlich ist...
Aus dem gleichen Grund lassen sich die Funktionen der
Positionierungsgadgets über Cursortasten steuern (hier gegebenenfalls
gemeinsam mit der Shift-, Alt- oder Ctrl-Taste).
Zusätzlich lassen sich die am häufigsten benötigten Funktionen über einen
Werkzeugkasten (Toolbox) aufrufen.
Erste Schritte
Wie Sie bereits gelesen haben, ist Samplitude ein sehr leistungsfähiges
und umfangreiches Programm. Um Ihnen vor dem Studium des gesamten
Handbuches die Möglichkeit zu geben, erste Versuche durchzuführen, werden
im folgenden einige Hinweise gegeben, wie Sie schnell erste Möglichkeiten
des Programmes ausprobieren können.
Booten Sie zuerst von der Diskette Samplitude-Demo.
Nach Abarbeitung der Startup-Sequence erscheint die Workbench.
Öffnen Sie durch Doppelclick auf das Icon die Diskette "Samplitude-Demo".
Starten Sie nun durch erneuten Doppelclick das Programm
"Samplitude-Demo".
Das Programm wird geladen, anschließend erscheint ein Info-Fenster, das
Sie durch Click mit der Maustaste oder mit einer beliebigen Taste auf dem
Keyboard schließen können.
Laden Sie das Projekt "Dynamik-16Bit-Mono.pro" von der Diskette.
Aktivieren Sie den Menüpunkt "Projekt laden" im Menü "Projekt".
Es öffnet sich ein Fenster, indem die Sampledaten dargestellt werden.
Durch Drücken der Leertaste werden die Daten hörbar. Gleichzeitig sehen
Sie im Fenster mit den Sampledaten einen senkrechten Strich, der sich von
links nach rechts bewegt und Ihnen die Position anzeigt, von der gerade
Audiodaten ausgegeben werden.
Durch Drücken der Taste f (wie Filter) können Sie das Hardwarefilter des
Amiga ausschalten. Besonders bei hohen Sampleraten (über 12000) wird
dadurch die Höhenwiedergabe deutlich verbessert.
Gehen Sie nun in das Menü Bearbeiten und aktivieren dort die Funktion
Sampleparameter.
Es öffnet sich ein Fenster. Durch Ziehen am Proportionalgadget mit der
Aufschrift Frequenz können Sie nun die Abspielsamplerate verändern.
Akustisch macht sich das durch Veränderung der Tonhöhe, optisch durch
eine Geschwindigkeitsänderung des senkrechten Strichs bemerkbar.
Das Fenster mit den Sampleparametern kann jetzt geschlossen werden (muß
aber nicht).
Die Tonausgabe kann durch erneuten Druck auf die Leertaste abgebrochen
werden.
Jetzt können Sie sich die gesampleten Daten genauer ansehen. Betätigen
Sie das Gadget "><" an der unteren Bildschirmkante. Samplitude zoomt nun
in das Sample hinein, d.h. es werden jetzt auf der gleichen Breite nur
halbsoviele Daten angezeigt. Am Proportionalgadget unter der grafischen
Darstellung erkennen Sie die Position der angezeigten Daten. Durch
mehrfaches Clicken auf das "><"- Gadget können Sie den Zoomfaktor noch
vergrößern. Mit Hilfe des Proportionalgadgets können Sie den
dargestellten Bereich verschieben.
Drücken Sie jetzt auf das Gadget "All", es wird wieder das komplette
Sample angezeigt.
Betätigen Sie nun die Taste Home (die Taste 7 auf dem rechten
Numerikblock der Amiga-Tastatur). Dadurch wird ein Bereich ganz am Anfang
des Samples gebildet. Damit ist der Weg frei zur eigenen Definition von
Bereichen.
Bewegen Sie dazu den Mauszeiger über den Anfang der grafischen
Darstellung, drücken Sie die linke Maustaste und ziehen Sie mit weiterhin
gedrückter linker Maustaste einen Bereich nach rechts in Richtung Ende
des Samples. Hier lassen Sie die Maustaste los.
Es bleibt ein invertierter Bereich stehen.
Mit diesem markierten Block können Sie nun z.B. Schneideoperationen wie
bei einer Textverarbeitung durchführen, also z.B. Kopieren und
Ausschneiden. Dafür ist dann das Menü "Schneiden" verantwortlich.
Andererseits können Sie diesen Block bearbeiten, zum Beispiel rückwärts
spielen oder durch Ein/Ausblenden die Amplitude verändern. Diese
Funktionen finden Sie im Menü "Bearbeiten".
Wie Sie am Namen des Projektes schon merken, handelt es sich hierbei um
ein 16-Bit-Sample, welches direkt von einer CD gewonnen wurde. Wenn Sie
es sich anhören, werden Sie die hohe Dynamik zwischen den Baß- und
Schlagzeug-Einsätzen und den Akkorden bemerken. Allerdings sind auch (in
den leiseren Phasen) deutliche Störgeräusche vernehmbar, die aus der
8-Bit-Wiedergabetechnik des Amiga herrühren. Schalten Sie am besten mit
der f-Taste das Amiga-eigene Audiofilter ab, um auch wirklich alle
Feinheiten wahrzunehmen. Öffnen Sie nun das SampleParameter-Fenster und
betätigen dort den Schalter HiFi, die Störgeräusche werden bedeutend
gedämpft, da jetzt die Samplitude-eigene 12-Bit-Wiedergabe aktiviert
wurde. Es können also 16-Bit-Projekte auf dem Amiga mit
12-Bit-Soundqualität wiedergegeben werden- Mono und auch Stereo!
Das ist besonders seit Erscheinen solcher Hardware-Zusätze wie der
Maestro-Karte von MacroSystem sinnvoll, die (wie für dieses Beispiel)
direkt CD-Daten ohne Qualitätsverlust in den Amiga übertragen kann.
Samplitude importiert deshalb auch direkt die Daten-Files der
Maestro-Software.
Da Sie auch im HiFi-Modus parallel zum Abspielen noch Editieren können,
empfiehlt sich dieser auch, um umfangreiche Arbeiten an 8-Bit-Samples
vorzunehmen: Konvertieren Sie das 8-Bit-Sample erst auf 16 Bit, editieren
dann im HiFi-Modus und konvertieren dann zum Schluß wieder herunter auf 8
Bit. Der Vorteil dieser Arbeitsweise liegt in den wesentlich geringeren
Ungenauigkeiten bei Fade-, Mix-, Resample- und Effektoperationen
gegenüber einer 8-Bit-Verarbeitung. Also auch ohne 16-Bit-Hardware können
Sie von der höheren Bitauflösung und vom HiFi-Modus profitieren.
Bevor wir nun zum letzten Beispiel dieser kleinen Einführung kommen,
experimentieren Sie ruhig noch ein wenig mit dem Dynamik-Projekt, z.B.
sind hier auch 3 Bereiche auf den Funktionstasten F1-F3 markiert.
Je nach Speicherausbau Ihres Amiga empfiehlt es sich, vor dem Laden des
nächsten Beispiels das vorherige Projekt zu schließen- Samplitude läßt
Ihnen die Wahl.
Laden Sie nun das Projekt "Eliane-8Bit-Mono.pro", dies ist ein etwas
längeres Sample, welches mit einem normalen AMIGA-8-Bit-Sampler
(Vector-Sound-Digitizer) aufgezeichnet wurde. Auch dieses Projekt klingt
am besten, wenn Sie das Hardware-Filter mit der f-Taste ausschalten. Die
Besonderheit aber liegt darin, daß hier 6 Bereiche auf den
Funktionstasten F1-F6 und 6 Cursorpunkte auf den Zifferntasten 1-6
markiert wurden. Experimentieren Sie nun ein wenig mit diesen Bereichen,
während das Abspielen des Samples läuft! Mit ein wenig Übung kann man
recht gut Schnitte und Übergänge bewerkstelligen, von denen das Original
nur träumen konnte!
Nun aber zum Bonbon dieser Lektion: Laden Sie mit Hilfe des Menüs
PlayList (ganz rechts) die Playliste "Eliane-1.PL". Diese Playliste
enthält die Aufzeichnung von verschiedenen Bereichen bzw.
Cursor-Positionen über der Zeit. Starten Sie nun den Abspielvorgang mit
dem Menüpunkt "PlayList abspielen" aus dem gleichen Menü, und Sie werden
einen längeren Zusammenschnitt unseres Samples hören. Spielen Sie auch
"Eliane-2.PL" an, man kann eine Menge Musik aus einem Sample erzeugen!
Wenn Sie selbst einmal die Aufnahme einer Playliste wagen wollen, so
machen Sie sich erstmal mit der (musikalischen) Lage der Bereiche und
Cursorpunkte vertraut. Dann wählen Sie PlayList aufzeichnen aus dem
PlayList-Menü, die Aufnahme beginnt nun bei Druck auf die erste Taste und
wird mit der Leertaste beendet- bis zu 1000 Ausschnitte darf die
Playliste lang sein. Ist Ihr Werk gelungen, so können Sie es unter einem
neuen Namen abspeichern.