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Text File  |  1992-10-16  |  11KB  |  187 lines

  1. Was kann Samplitude ?
  2.  
  3. Samplitude ist natürlich nicht das erste Sampleprogramm auf dem Amiga. Es
  4. unterscheidet sich von den anderen Programmen durch die Möglichkeit,
  5. verschiedene Samples mit verschiedenen Bitauflösungen bearbeiten zu
  6. können. Dabei können bis zu 10 Projekte gleichzeitig in skalierbaren
  7. Fenstern verwaltet werden. Dadurch vereinfacht sich die Möglichkeit,
  8. Daten zwischen mehreren Samples auszutauschen. 
  9. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich nicht nur in der Zeitachse
  10. (horizontal) sondern auch im Amplitudenbereich (vertikal) beliebig tief
  11. in ein Sample zu zoomen, was insbesondere bei höheren Bitauflösungen
  12. unabdingbar wird. 
  13. Es können Mono-, Stereo- und Quadrosamples verwendet und ineinander
  14. konvertiert werden. 
  15. Für Samples mit höherer Bitauflösung (9 bis 16 Bit) besteht die
  16. Möglichkeit, diese durch Kaskadierung der Audiokanäle des Amiga in
  17. theoretisch bis zu 14-Bit-Qualität wiederzugeben, tatsächlich sind wegen
  18. Hardwaretoleranzen Audio-Ausgaben bis etwa 12 Bit realisierbar.
  19. Besonders für Besitzer einer Maestro-Karte von Macro System ist die
  20. Option gedacht, Daten einzulesen, die mit der zugehörigen Software
  21. abgespeichert wurden.
  22. Ansonsten lassen sich IFF-, MIDI- und Dump-Dateien im- und exportieren.
  23. Pro Sample sind bis zu 3 verschiedene Ausschnitte gleichzeitig darstell-
  24. und editierbar. In jedem Sample können 10 Bereiche (Loops) und 10
  25. Locatorpunkte definiert und in Echtzeit abgerufen werden.
  26. Die meisten Funktionen lassen sich in Echtzeit (also während des
  27. Abspielens) ausführen.
  28. Samplitude unterstützt verschiedenste Screenauflösungen (z.B. PAL, NTSC,
  29. Interlace, ECS und A2024). 
  30. Aufgrund seiner vielfältigen Darstellungsmöglichkeiten, seiner freien
  31. Skalierbarkeit und der Verarbeitung von verschiedenen Bitauflösungen
  32. erreicht Samplitude beim Bildschirmaufbau nicht die Geschwindigkeit von
  33. Programmen, die ausschließlich auf die Anzeige von 8-Bit-Samples in einem
  34. Fenster festgelegter Größe ausgerichtet sind. Aber Sie kennen ja die
  35. Geschwindigkeitsunterschiede zwischen einer normalen Textverarbeitung und
  36. einem DTP-Programm...  
  37. Samplitude verfügt natürlich über einen Zwischenpuffer (Clip) mit dem
  38. Daten   aus verschiedenen Samples ausgeschnitten, kopiert und eingefügt
  39. werden können. Der Inhalt des Clips wird ständig angezeigt.
  40. Die Daten, die im Clip gespeichert sind, werden in eine Datei
  41. ausgelagert. Wo diese Datei abgelegt wird (z.B. RAM-Disk, Festplatte oder
  42. Diskette) entscheiden Sie mit einem Befehl in der Startup-Sequence. Wenn
  43. Sie also die Clip-Daten auf der Festplatte halten, wird Ihr RAM-Speicher
  44. wieder frei für wichtigere Daten.
  45. Samplitude hält Samples auch im Fast-RAM des Amiga, der Chip-Speicher
  46. wird erst dann genutzt, wenn der Fast-RAM vollständig verbraucht ist. Es
  47. wurden weitere Strategien geschaffen, um den Bedarf an RAM-Speicher zu
  48. senken. Dazu gehört die Möglichkeit, Projekte zeitweilig auszulagern.
  49. Andererseits werden viele speicherintensive Operationen bei Bedarf über
  50. temporäre Dateien abgewickelt.
  51. Es besteht die Möglichkeit, komplette Sessions (Information über alle
  52. Samples) zu speichern.
  53. Über Playlisten lassen sich sequenzerähnliche Funktionen realisieren.
  54. Da bei einem Sampleeditor relativ wenig alphanumerische Eingaben zu
  55. tätigen sind, wurden wichtige Funktionsaufrufe (die normalerweise über
  56. Menüs erreicht werden) auch auf Tasten gelegt. Diese Tasten werden
  57. bereits wirksam, ohne die rechte Amiga-Taste zu drücken! Somit können Sie
  58. mit der rechten Hand die Maus und der linken Hand die Tastatur bedienen
  59. (natürlich auch umgekehrt). Auf diese Weise wird Ihnen das lästige
  60. Herumfahren mit der Maus auf dem Bildschirm zwischen Menüs und Projekten
  61. bzw. Gadgets erspart. Es gibt ein erfolgreiches Zeichenprogramm, bei dem
  62. das ähnlich ist...
  63. Aus dem gleichen Grund lassen sich die Funktionen der
  64. Positionierungsgadgets über Cursortasten steuern (hier gegebenenfalls 
  65. gemeinsam mit der Shift-, Alt- oder Ctrl-Taste).
  66. Zusätzlich lassen sich die am häufigsten benötigten Funktionen über einen
  67. Werkzeugkasten (Toolbox) aufrufen.
  68.  
  69. Erste Schritte
  70.  
  71. Wie Sie bereits gelesen haben, ist Samplitude ein sehr leistungsfähiges
  72. und umfangreiches Programm. Um Ihnen vor dem Studium des gesamten
  73. Handbuches die Möglichkeit zu geben, erste Versuche durchzuführen, werden
  74. im folgenden einige Hinweise gegeben, wie Sie schnell erste Möglichkeiten
  75. des Programmes ausprobieren können.
  76. Booten Sie zuerst von der Diskette Samplitude-Demo.
  77. Nach Abarbeitung der Startup-Sequence erscheint die Workbench.
  78. Öffnen Sie durch Doppelclick auf das Icon die Diskette "Samplitude-Demo".
  79. Starten Sie nun durch erneuten Doppelclick das Programm
  80. "Samplitude-Demo".
  81. Das Programm wird geladen, anschließend erscheint ein Info-Fenster, das
  82. Sie durch Click mit der Maustaste oder mit einer beliebigen Taste auf dem
  83. Keyboard schließen können.
  84. Laden Sie das Projekt "Dynamik-16Bit-Mono.pro" von der Diskette.
  85. Aktivieren Sie den Menüpunkt "Projekt laden" im Menü "Projekt".
  86. Es öffnet sich ein Fenster, indem die Sampledaten dargestellt werden.
  87. Durch Drücken der Leertaste werden die Daten hörbar. Gleichzeitig sehen
  88. Sie im Fenster mit den Sampledaten einen senkrechten Strich, der sich von
  89. links nach rechts bewegt und Ihnen die Position anzeigt, von der gerade
  90. Audiodaten ausgegeben werden.
  91. Durch Drücken der Taste f (wie Filter) können Sie das Hardwarefilter des
  92. Amiga ausschalten. Besonders bei hohen Sampleraten (über 12000) wird
  93. dadurch die Höhenwiedergabe deutlich verbessert.
  94. Gehen Sie nun in das Menü Bearbeiten und aktivieren dort die Funktion
  95. Sampleparameter.
  96. Es öffnet sich ein Fenster. Durch Ziehen am Proportionalgadget mit der
  97. Aufschrift Frequenz können Sie nun die Abspielsamplerate verändern.
  98. Akustisch macht sich das durch Veränderung der Tonhöhe, optisch durch
  99. eine Geschwindigkeitsänderung des senkrechten Strichs bemerkbar.
  100. Das Fenster mit den Sampleparametern kann jetzt geschlossen werden (muß
  101. aber nicht).
  102. Die Tonausgabe kann durch erneuten Druck auf die Leertaste abgebrochen
  103. werden.
  104. Jetzt können Sie sich die gesampleten Daten genauer ansehen. Betätigen
  105. Sie das Gadget "><" an der unteren Bildschirmkante. Samplitude zoomt nun
  106. in das Sample hinein, d.h. es werden jetzt auf der gleichen Breite nur
  107. halbsoviele Daten angezeigt. Am Proportionalgadget unter der grafischen
  108. Darstellung erkennen Sie die Position der angezeigten Daten. Durch
  109. mehrfaches Clicken auf das "><"- Gadget können Sie den Zoomfaktor noch
  110. vergrößern. Mit Hilfe des Proportionalgadgets können Sie den
  111. dargestellten Bereich verschieben.
  112. Drücken Sie jetzt auf das Gadget "All", es wird wieder das komplette
  113. Sample angezeigt.
  114. Betätigen Sie nun die Taste Home (die Taste 7 auf dem rechten
  115. Numerikblock der Amiga-Tastatur). Dadurch wird ein Bereich ganz am Anfang
  116. des Samples gebildet. Damit ist der Weg frei zur eigenen Definition von
  117. Bereichen.
  118. Bewegen Sie dazu den Mauszeiger über den Anfang der grafischen
  119. Darstellung, drücken Sie die linke Maustaste und ziehen Sie mit weiterhin
  120. gedrückter linker Maustaste einen Bereich nach rechts in Richtung Ende
  121. des Samples. Hier lassen Sie die Maustaste los.
  122. Es bleibt ein invertierter Bereich stehen.
  123. Mit diesem markierten Block können Sie nun z.B. Schneideoperationen wie
  124. bei einer Textverarbeitung durchführen, also z.B. Kopieren und
  125. Ausschneiden. Dafür ist dann das Menü "Schneiden" verantwortlich.
  126. Andererseits können Sie diesen Block bearbeiten, zum Beispiel rückwärts
  127. spielen oder durch Ein/Ausblenden die Amplitude verändern. Diese
  128. Funktionen finden Sie im Menü "Bearbeiten".
  129.  
  130. Wie Sie am Namen des Projektes schon merken, handelt es sich hierbei um
  131. ein 16-Bit-Sample, welches direkt von einer CD gewonnen wurde. Wenn Sie
  132. es sich anhören, werden Sie die hohe Dynamik zwischen den Baß- und
  133. Schlagzeug-Einsätzen und den Akkorden bemerken. Allerdings sind auch (in
  134. den leiseren Phasen) deutliche Störgeräusche vernehmbar, die aus der
  135. 8-Bit-Wiedergabetechnik des Amiga herrühren. Schalten Sie am besten mit
  136. der f-Taste das Amiga-eigene Audiofilter ab, um auch wirklich alle
  137. Feinheiten wahrzunehmen. Öffnen Sie nun das SampleParameter-Fenster und
  138. betätigen dort den Schalter HiFi, die Störgeräusche werden bedeutend
  139. gedämpft, da jetzt die Samplitude-eigene 12-Bit-Wiedergabe aktiviert
  140. wurde. Es können also 16-Bit-Projekte auf dem Amiga mit
  141. 12-Bit-Soundqualität wiedergegeben werden- Mono und auch Stereo!
  142. Das ist besonders seit Erscheinen solcher Hardware-Zusätze wie der
  143. Maestro-Karte von MacroSystem sinnvoll, die (wie für dieses Beispiel)
  144. direkt CD-Daten ohne Qualitätsverlust in den Amiga übertragen kann.
  145. Samplitude importiert deshalb auch direkt die Daten-Files der
  146. Maestro-Software.
  147. Da Sie auch im HiFi-Modus parallel zum Abspielen noch Editieren können,
  148. empfiehlt sich dieser auch, um umfangreiche Arbeiten an 8-Bit-Samples
  149. vorzunehmen: Konvertieren Sie das 8-Bit-Sample erst auf 16 Bit, editieren
  150. dann im HiFi-Modus und konvertieren dann zum Schluß wieder herunter auf 8
  151. Bit. Der Vorteil dieser Arbeitsweise liegt in den wesentlich geringeren
  152. Ungenauigkeiten bei Fade-, Mix-, Resample- und Effektoperationen
  153. gegenüber einer 8-Bit-Verarbeitung. Also auch ohne 16-Bit-Hardware können
  154. Sie von der höheren Bitauflösung und vom HiFi-Modus profitieren.
  155. Bevor wir nun zum letzten Beispiel dieser kleinen Einführung kommen,
  156. experimentieren Sie ruhig noch ein wenig mit dem Dynamik-Projekt, z.B.
  157. sind hier auch 3 Bereiche auf den Funktionstasten F1-F3 markiert.
  158. Je nach Speicherausbau Ihres Amiga empfiehlt es sich, vor dem Laden des
  159. nächsten Beispiels das vorherige Projekt zu schließen- Samplitude läßt
  160. Ihnen die Wahl.
  161. Laden Sie nun das Projekt "Eliane-8Bit-Mono.pro", dies ist ein etwas
  162. längeres Sample, welches mit einem normalen AMIGA-8-Bit-Sampler
  163. (Vector-Sound-Digitizer) aufgezeichnet wurde. Auch dieses Projekt klingt
  164. am besten, wenn Sie das Hardware-Filter mit der f-Taste ausschalten. Die
  165. Besonderheit aber liegt darin, daß hier 6 Bereiche auf den
  166. Funktionstasten F1-F6 und 6 Cursorpunkte auf den Zifferntasten 1-6
  167. markiert wurden. Experimentieren Sie nun ein wenig mit diesen Bereichen,
  168. während das Abspielen des Samples läuft! Mit ein wenig Übung kann man
  169. recht gut Schnitte und Übergänge bewerkstelligen, von denen das Original
  170. nur träumen konnte!
  171. Nun aber zum Bonbon dieser Lektion: Laden Sie mit Hilfe des Menüs
  172. PlayList (ganz rechts) die Playliste "Eliane-1.PL". Diese Playliste
  173. enthält die Aufzeichnung von verschiedenen Bereichen bzw.
  174. Cursor-Positionen über der Zeit. Starten Sie nun den Abspielvorgang mit
  175. dem Menüpunkt "PlayList abspielen" aus dem gleichen Menü, und Sie werden
  176. einen längeren Zusammenschnitt unseres Samples hören. Spielen Sie auch
  177. "Eliane-2.PL" an, man kann eine Menge Musik aus einem Sample erzeugen!
  178. Wenn Sie selbst einmal die Aufnahme einer Playliste wagen wollen, so
  179. machen Sie sich erstmal mit der (musikalischen) Lage der Bereiche und
  180. Cursorpunkte vertraut. Dann wählen Sie PlayList aufzeichnen aus dem
  181. PlayList-Menü, die Aufnahme beginnt nun bei Druck auf die erste Taste und
  182. wird mit der Leertaste beendet- bis zu 1000 Ausschnitte darf die
  183. Playliste lang sein. Ist Ihr Werk gelungen, so können Sie es unter einem
  184. neuen Namen abspeichern.
  185.  
  186.  
  187.